Von Entstehung und Vollendung

Dem Urmodell Gestalt zu geben ist die eigentliche Aufgabe des Künstlers

 

Manfred Porath beim modellieren
Manfred Porath beim modellieren

 

Um dem Urmodell stabilität zu geben wird ein Gerüst gefertigt oder ein vormodell gemacht.

 

Modelliert wird dann mit Miliput – einer selbst härtendenden Zwei-Komponenten- Masse. Diese Masse erlaubt feinste Details herauszuarbeiten. Nach ca. 24 Stunden ist das gestaltete Modell hart genug um es mit Skalpel, Feile, Fräsern etc. bearbeiten zu können.

Das Gerüst ist noch Sichtbar - im Bild zu sehen ist die Minoische Doppelaxt mit Kultknoten
Das Gerüst ist noch Sichtbar - im Bild zu sehen ist die Minoische Doppelaxt mit Kultknoten

 

Am Beispiel einer seiner ersten Bronzeskulpturen erklärt Euch der Künstler die letzten Schritte zur Vollendung des Urmodells:

 

Eirik, Bronzeskulptur, 1997, Höhe: 44m
Eirik, Bronzeskulptur, 1997, Höhe: 44m

 

"Diesen sitzenden Wikinger habe ich in drei Teilen modelliert: Skulptur, Hand und Axt - seit Anbeginn ist "Milliput, Standard, Yellow Gray" meine Modelliermasse.

Manfred Porath modelliert das Urmodell eines Axt Anhängers
Manfred Porath modelliert das Urmodell eines Axt Anhängers

 Für die Skulptur, Hand und Axt habe ich jeweils eine eigene Form gebaut. Zwei Formen sind erforderlich, da unterschiedliche Anguß-Technik und Entlüftung notwendig ist .

 

Den ersten Abguß habe ich in Zinn gemacht, da ich bestimmte Feinheiten wie Augenbrauen oder Gewandspange nur in Metall detailreich nacharbeiten kann.

 

Nachdem ich die Feinheiten herausgearbeitet habe und die drei Elemente vereint habe, ist das Ur-Modell für den Bronzeguß fertig."

 

 

An einem Urmodell sitzt der Künstler zwischen drei Monaten und drei Jahren. Weshalb er auch immer mehrere in Arbeit hat.

In Wachs gespritzt in der Form der Gehörnten
In Wachs gespritzt in der Form der Gehörnten

 

Hat es die letzte Fehlersuche überstanden wird von dem Urmodell eine Form gemacht, in welcher im Wachsauschmelzverfahren (wie vor Jahrtausenden schon) ein Rohguss entsteht. 

 

Der Anguß wird vom Rohguß entfernt und die Oberfläche mit Handmotoren poliert. Währendessen wird das Zertifikat geschrieben, darüber diskutiert, ob die Axt limitiert sein wird oder nicht und in welcher Bronze es wohl am schönsten aussehen wird.

 

 

Hierbei arbeiten wir mit einigen Gießerein in Deutschland zusammen, die auch noch selbst legieren. Das ist uns besonders aus drei Gründen sehr wichtig:

  • Wir wissen was drin ist: immer nur das gewünschte Metall – ohne Nickel oder sonstigen Zusätzen.
  • Bronze lässt eine weitgefächerte Farbpalette zu - von dunklem, sattem Rot bis gold-gelben Tönen, und wir können mit dieser Vielfalt spielen! Von Bronze wird gesagt, es sei das einzig "lebende Metall" und so verhält es sich auch - indem es sich mit dem Menschen, der es trägt verändert. So wird ein Anhänger aus naturbelassener Bronze, durch das Tragen, weicher in der Oberfläche und auch die Farbe wird sich verändern, abwechselnd heller oder dunkler werdend, wobei erhaben gearbeitete Oberflächen besonders hervorgehoben werden.
  • Wir können gelegentlich auch sehen, wie unsere Äxte in Titan oder Eisenfiligranguß aussehen (oder rosten), spezieller Glockenbronze (aus einer geborstenen alten Glocke) oder Rotgold.
Die Entwicklung am Beispiel der Königs Axt
Die Entwicklung am Beispiel der Königs Axt

 

Danke für Euer Interesse.

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Kommentare: 2
  • #1

    Michael Gottschall (Dienstag, 21 Januar 2020 05:26)

    Sehr interessant und hammer deine / eure Kunstwerke.Klasse

  • #2

    Berger Franz (Donnerstag, 06 Februar 2020 08:33)

    Diese Geduld und Feinarbeit , umwerfend